Unkraut ade: Ein unkrautfreier Garten ist kein Hexenwerk
- Wie man Unkrautentstehung effektiv vorbeugt, sodass mühsames Jäten und Hacken der Vergangenheit angehört.
- Wie man mit der Natur arbeitet statt gegen sie, ganz ohne Chemie.
- Das Ziel: Ein schönerer Garten bei gleichzeitig geringerem Pflegeaufwand.
Unkrautvorbeugung durch Bodenbedeckung
Dem Wuchern von unerwünschtem Unkraut im Garten kann man am effektivsten vorgebeugen, indem man den Boden mit natürlichem Material bedeckt. Schnittabfälle aus dem eigenen Garten sind das günstigste Mittel der Wahl gegen Unkrautwachstum.
Wenn man den Boden richtig abdeckt, kann man etwa 95 % der herkömmlichen Unkrautbildung von vornherein unterbinden. Eine nachträgliche Bekämpfung mit (chemischen) Mitteln ist dann gar nicht erst erforderlich. Mühsames Jäten und Hacken von Hand erübrigt sich damit vollkommen. Die Folge: Man spart sich Zeit und Aufwand!
Es gibt vier Methoden, wie man sein Unkraut ganz ohne Chemikalien, aber dennoch äußerst effektiv loswird. Drei der Methoden bringen darüber hinaus eine erhebliche Zeitersparnis mit sich, da man den Boden präventiv bedeckt und so der Unkrautentstehung zuvorkommt. Die vierte Methode ist das eher „altmodische„ und zeitaufwendige Unkrautjäten, zum Beispiel durch Aushacken.
Unkrautbekämpfungsmethode Nr. 1: Den Boden mit Schnittabfällen bedecken
Abfälle aus dem eigenen Garten sind eine effektive Waffe gegen Unkraut. Das können Schnittabfälle sein, aber auch gefallenes Laub. In zerkleinerter, gehäckselter Form bezeichnet man dieses organische Material als Mulch. Es ist kostenlos, wächst permanent nach und ist daher immer verfügbar. Alles, was man dazu braucht, ist ein Häcksler, um die Schnittabfälle in kleine Stücke zu schreddern.
Vorteile
- Weniger zu entsorgende Gartenabfälle
- Günstig
- Umweltschonend
Nachteile
- Geschmackssache; womöglich nicht die erste Wahl für die Ästheten unter den Gartenliebhabern
Unkrautbekämpfungsmethode Nr. 2: Den Boden mit Vegetation bedecken
Bodendeckende Vegetation begrünt den Garten und lässt Unkraut keine Chance. Man muss jedoch darauf achten, ausschließlich geeignete Bodendecker zu wählen, um Unkrautwucherung vorzubeugen: immergrün, sehr dicht wachsend und nicht wählerisch, was Sonne, Regen und Bodenart angeht.
Vorteile
- Kaum Pflegeaufwand erforderlich, wenn der Boden erst einmal vollständig bewachsen ist
- Günstig
- Umweltfreundlich
Nachteile
- Es dauert eine Weile, bis die Pflanzen so weit entwickelt sind, dass sie die Unkrautentstehung nahezu vollständig verhindern können.
Unkrautbekämpfungsmethode Nr. 3: Den Boden mit Rindenmulch bedecken
Man kann den Boden auch mit Rindenmulch bedecken. Es gibt verschiedene Arten von Rinden, die für jeweils unterschiedliche Anwendungen geeignet sind.
Vorteile
- Wirkt sofort
- Sieht ästhetisch ansprechend aus
Nachteile
- Nicht günstig
Unkrautbekämpfungsmethode Nr. 4: Hacken und Jäten
Unkrautentfernung per Hand, mit oder ohne Hacke: Das ist die altmodische Variante. Dies mag hin und wieder notwendig sein, ist jedoch keine nachhaltige Methode, denn das Unkraut wird schon bald wieder von Neuem sprießen.
Vorteile
- Günstig
- Hat unmittelbaren Effekt
Nachteile
- Zeit- und energieaufwendig
- Das Unkraut wächst schnell nach, nach dem Aushacken oft sogar noch schneller als nach dem Jäten von Hand.
- Aushacken wirkt sich negativ auf die Bodenqualität aus.
Aushacken ist keine gute Idee
Die Methoden 1, 2 und 3 sind am besten geeignet. Das liegt daran, dass man die realen Verhältnisse in der Natur imitiert. In der Natur sieht man selten kahlen Boden. Wo kein Baum oder Strauch steht, gibt es zumindest immer eine Schicht aus Blättern, Zweigen, Gras oder Moos. Das ist ein natürlicher Selbsterhaltungsmechanismus: Ein bedeckter Boden kommt sowohl mit viel als auch mit wenig Regen besser zurecht und bietet ausreichend Nährstoffe für Vegetation. Kahler Boden ist eine Art offene Wunde, die die Natur mit Vegetation schließen will.
Kahler Boden in einem geharkten Garten wird also schnell von Unkraut besiedelt. Und das wollen wir ja schließlich verhindern. Mulch aus Schnittabfällen, bodendeckende Pflanzen und Rindenmulch sind geeignete Mittel, um dieses Problem dauerhaft zu lösen. Die Beseitigung von Unkraut durch Aushacken, ohne den Boden selbst zu verbessern, ist nur eine vorübergehende und behelfsmäßige Lösung.
Wie viel Zeit und Geld kostet effektive Unkrautvorbeugung?
Die nachstehenden Zahlen geben einen Anhaltspunkt in Bezug auf den üblichen Kosten- und Zeitaufwand zur effektiven Unkrautvorbeugung. Jeder Garten ist jedoch individuell unterschiedlich, sodass die Zahlen nur eine Orientierungshilfe bieten können.
Methode | Kleiner Garten: Kosten pro Jahr | Kleiner Garten: Zeitaufwand pro Jahr | Mittelgroßer Garten: Kosten pro Jahr | Mittelgroßer Garten: Zeitaufwand pro Jahr | Großer Garten: Kosten pro Jahr | Großer Garten: Zeitaufwand pro Jahr |
Methode 1: Mulch aus Schnittabfällen | 14,27 € | 1,1 Stunden | 14,27 € | 2,7 Stunden | 30,93 € | 15,9 Stunden |
Methode 2: Bodendeckende Pflanzen | 13,20 € | - | 33,00 € | - | 198,00 € | - |
Methode 3: Rindenmulch | 50,69 € | 0,2 Stunden | 126,72 € | 0,6 Stunden | 760,32 € | 3,5 Stunden |
Methode 4: Hacken und Jäten (eigenhändig) | 6,67 € | 6,8 Stunden | 8,33 € | 16,9 Stunden | 12,50 € | 101,6 Stunden |
Methode 4: Hacken und Jäten (Gärtner) | 304,84 € | - | 762,10 € | - | 4.572,58 € | - |
Tabelle: Wir vergleichen Unkrautvorbeugungsmaßnahmen in kleinen (40 m2), mittleren (100 m2) und großen Gärten (600 m2).
U.a. haben wir die Kosten und die Lebensdauer eines Häckslers und anderer Gartengeräte, wie oft pro Jahr geharkt werden muss sowie Kosten und Lebensdauer von bodendeckenden Pflanzen bzw. Rindenmulch berücksichtigt.
In diesen Zahlen sind keine Stromkosten enthalten (diese sind minimal). Auch die Zeit, die für das Schneiden benötigt wird, wurde nicht berücksichtigt. Diese Zeit investiert man schließlich sowieso, selbst wenn die Schnittabfälle nicht im eigenen Garten verwendet werden.
Unsere Top-Strategie gegen Unkraut
Unserer Erfahrung nach funktioniert eine Kombination aus Schnittmulch (Methode 1) und bodendeckenden Pflanzen (Methode 2) am besten, um Unkrautentstehung auf natürliche Weise zu verhindern. Diese Kombination ist noch dazu äußerst kostengünstig und spart eine Menge Zeit.
Natürlich kann die beste Methode zur Unkrautbekämpfung von Garten zu Garten und von Person zu Person variieren. Dies sind unsere Gründe für die Wahl dieser Kombination:
- Bodendeckende Pflanzen brauchen Zeit zum Wachsen. Vor allem im ersten Jahr, aber auch in den beiden Folgejahren, wird es noch einige kahle Stellen im Boden geben. Diese können in der Zwischenzeit leicht mit Mulch abgedeckt werden.
- Nicht alle Pflanzen sind immergrün. Wenn das bodendeckende organische Material im Herbst allmählich verwelkt, bleiben zu Beginn des Frühjahrs oftmals vorübergehend noch kahle Stellen auf dem Boden, die eine optimale Angriffsfläche für Unkrautbildung bieten. Die Abdeckung dieser Stellen mit Mulch ist hier das Mittel der Wahl.
- Schnittabfälle aus dem eigenen Garten müssen so nicht extra entsorgt werden und können direkt an Ort und Stelle zur Bodengesundheit beitragen. Umweltfreundlicher geht es nicht!
- Auch ein Garten, in dem jeder Winkel bepflanzt ist, braucht Nahrung. Mulch ist kostenloser Dünger.
- Diese Methode erfordert relativ wenig Zeit und Geld, egal wie groß der Garten ist.
Der schnellste Weg, Unkraut loszuwerden
Das Abdecken des Bodens mit Rindenmulch (Methode 3) ist die beste Wahl, wenn man Unkraut sofort und dauerhaft loswerden will. Das kostet genauso wenig Zeit, dafür aber umso mehr Geld. Es sieht jedoch sehr ordentlich aus – ein nicht zu verachtender Vorteil.
Unkrautvorbeugung auf gepflasterten Flächen
Auch das Wachstum von Unkraut auf der Terrasse oder in der Einfahrt lässt sich durch einen einfachen Trick leicht verhindern: Fugen aus Sand sollten durch harte, wasserdurchlässige Fugen ersetzt werden. Es ist darüber hinaus eine gute Idee, Fliesen und Pflaster zu imprägnieren, um der Entstehung von Moos vorzubeugen.
Alle Methoden zur Unkrautbekämpfung auf einen Blick
Nie wieder Unkraut: Mulchen mit Schnittabfällen und Laub
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Mehr Informationen unter:
Umweltbundesamt